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Rendezvous mit der weißen Wand

Vor mir steht eine weiße Wand, dicht und für das Auge nur hin und wieder durchdringbar. Keine hundert Meter vor mir verschwimmen Wiese, Tal und Seilbahn im weißen Nebel. Ich warte schon zu lange, bin schon viel zu weit von der Bergstation heruntergelaufen, also nutze ich die kleine Lücke und ziehe den Schirm auf, der sich, blau und gelb, über meinem Kopf aufspannt. Ein paar Schritte mehr im Startlauf als gewollt, und ich verschwinde in der Luft des weißen Dunstes. Das Rendezvouz währt etwa 2 Minuten – 2 Minuten in denen ich nur weiß sehe. Vor mir weiß, links und rechts von mir weiß, unter mir weiß; durchzogen nur von dem dünnen Streifen des Bergpfades. 
Der kurze Abgleiter vom Kössener Unterberg ist genaugenommen ziemlich langweilig, nachdem ich die Nebeldecke durchstoßen habe. Kein Hangaufwind, niht der geringste Hauch einer Thermik. Definitiv alles in allem kein lohnender Flug, verglichen einerseits mit der teuren Bergauffahrt und andererseits mit den Flügen hier im letzten Jahr. Aus Gleitschirmfliegersicht alles andere als ein erfolgreiches Wochenende. Aber ich habe das Nichts gesehen.

Erster Flirt mit der weißen WandMein Packsack in freudiger ErregungRendezvouz mit der weißen Wand

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