Das Wasser plätschert durch das Mühlrad hinter mir, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel auf die Pferde, die an der Wiese vorbeilaufen, während ich im Schatten einer etwa 200 Jahre alten Mauer im Gras liege. ¡Que lindo! Ich befinde mich an der Mühle von Sabandía, einem Vorort von Arequipa, etwa 20 Minuten von der Innenstadt entfernt. Eigentlich wollte ich ja den ganzen Tag in Arequipa selbst verbringen, konnte nach Carlas (die erwähnte Couchsurferin) Schwärmereien aber nicht anders, als hier vorbeizuschauen. Wie verabredet hatten wir uns heute zum Frühstück getroffen und eine Weile über Gott* und Peru geplaudert. (*sie ist Adventistin – eine christliche Gemeinschaft, die sich in Peru immer mehr ausbreitet… war ganz interessant – erfreulicherweise wollte sie mich trotzdem nicht bekehren und wir haben auch über andere Sachen geredet.) Zunächst fuhr ich dann mit einem collectivo (selbst die sind hier günstiger als in Lima) zum Terminal Terrestre, wo ich mir ein Busticket nach Puno für morgen früh kaufte… diesmal mit “Flores”, die auf jeden Fall schon mal neuere Busse haben als Ormeño, aber trotzdem nicht so teuer sind wie Cruz del Sur. Dann schnappte ich mir ein Taxi, um nach Sabandía zu kommen – und hatte Glück mit dem betagteren Taxista, mit dem ich mich angeregt unterhielt, und der mir empfiehl, unbedingt in “die Schweiz Perus” zu fahren (Huaraz). Auf der Fahrt sah ich auch erstmals die äusseren Viertel Arequipas, die doch bedeutend ärmer sind als das Zentrum – aber die gibt es wohl überall. Im Vergleich zu Lima waren aber selbst die noch in vertretbarem Zustand, was die Stadt natürlich noch mal sympathischer macht.
Den Mittag konnte ich dann in Ruhe an der Mühle geniessen, bevor ich in einem nahegelegenen Restaurant Mittag ass… und es bereute, weil es einfach nicht gut schmeckte… naja, kommt auch mal vor.
Mit einem 70Centimos-Collectivo ging es dann zurück in die Stadt, wo ich jetzt erstmal die Uni und einen Park im Norden der Stadt sehen werde, etwas richtiges Esse und heute Abend dann wieder meine Sachen packe, um nach Puno weiterzureisen. Von dem angefragten Couchsurfer habe ich leider bisher noch keine Antwort, muss mir dann also vor Ort ein Hostal suchen – mal sehen ob ich da so ein Glück haben werde wie hier in Arequipa.
PS: Arequipa gilt als “die weisse Stadt” – musste aber leider feststellen dass das ein klein wenig übertrieben ist. Liegt vielleicht daran, dass der Name angeblich nicht von den weissen Gebäuden kommt, sondern von der ehemals homogen weissen Bevölkerung…
7.8., Arequipa
Eine Antwort auf „El Molino de Sabandía“
… war bestimmt Meerschweinchen gegrillt… oder was anderes- aber manchmal ists vllt besser nicht zu wissen, was man gegessen hat- besonders, wenns nicht gant so gut geschmeckt hat. Ich versuch jetzt mal die Fotos von rapidshare runter zu laden… mal sehen, obs klappt; bei Jelka hats nicht funktioniert. H.d.l. Nanni