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Alte Reisen Reiseblog

— Halbzeit! — (Best of ;) )

Es ist Dezember und seit vier Monaten bin ich jetzt inzwischen in Peru. Weitere vier Monate auf Reisen durch Lateinamerika liegen noch vor mir, und so ist es Zeit für eine Halbzeitbetrachtung. Viel habe ich bisher erlebt und viel gesehen, abgesehen vom Kurztrip nach Bolivien, ausschliesslich in Peru – und trotzdem fehlt noch der ganze Norden des Landes. Auf dem Gringotrail (ArequipaPunoCusco) lernte ich die Klassiker des peruanischen Tourismus kennen, sah Machu Picchu und den fantastischen Titicacasee und muss grade im Rückblick sagen, dass ich mich ein wenig in die Anden verliebt habe. Wie gerne würde ich noch mehr Zeit dort verbringen. Auf späteren Reisen sah ich die Südküste mit den Nazca-Linien und den Islas Ballestas, und düste auf einem Sandboard durch die Dünen von Huacachina, erhaschte einen ersten Blick auf die Selva (andina) bei La Merced und Oxapampa und der teils paradoxen österreichischen Kolonie von Pozuzo. Erst jetzt, Ende November, lernte ich den tatsächlichen Dschungel in der Umgebung von Iquitos kennen, fischte Pirañas und verlief mich im Regenwald. Doch ich war nicht nur auf Reisen, sondern nebenbei ja auch noch an der Universität San Marcos eingeschrieben. Belegte zwar nur drei Kurse, in denen ich ehrlich gesagt nicht allzu viel lernte, schrieb aber auch eine spanischsprachige Hausarbeit und ging mit der “Sociologia Rural” auf Exkursion nach Huancayo, wo wir im Dorf Matahuasi Umfragen zum Leben der Einwohner machten. Und natürlich lernte ich durch die Uni viele Leute kennen, mit denen ich eine gute Zeit verbrachte, viele interessante Gespräche führte und die ein oder andere Chela leerte. Bedingt durch die Uni hielt ich mich entsprechend lang in Lima auf und lernte diese Metropole dadurch mehr kennen als die meisten Touristen, die hier nur kurz auf Durchreise nach Machu Picchu Halt machen. Und so sah ich zahllose barrios auf meinen “Clase en la Kalle”-Touren, besuchte viele Museen, Kirchen und Märkte und nahm mehrere Male als erster bilingualer Poet Perus bei der Poesia en el Parque teil (siehe meine Youtube-Videos). Und, was in Peru natürlich nicht fehlen darf – ich ass die tollsten Delikatessen, in den verschiedensten Stádten, teils an Strassenständen, teils in angenehmen Restaurants… mit Manjar gefüllte Churros, Picarones, geröstete Yuca, Anticucho-Spiesse (geröstete Rinderherzen), frische Fruchtsäfte, Picante de Cuy (Meerschweinchen in scharfer Sauce), gefüllte Paprika, Papa Huancayna (Kartoffel mit milder Sauce), die verschiedensten Chaufas (Reispfanne in “chinesischen” Restaurants, den Chifas), leckeren Cheesecake de Maracuya oder Pye de Limon, Tacacho (Bananenpüree mit Speck), Chicha Morada (rotes Mais-Erfrischungsgetränk), Chicha de Jara (Maisbier), natürlich Inca-Kola, Pisco Sour und den Mate de Coca gegen die Höhenkrankheit. (Und kreierte zwischendrin den fantastischen Cocktail “Lima Colada” 😉 ).
Hab ich Heimweh gehabt? Hin und wieder. Hab ich es genossen? Meistens. Würde ich es nochmal machen? AUF JEDEN FALL!
…und jetzt lasse ich schon bald mein liebgewonnenes Lima hinter mir und gehe auf Reisen gen Norden, gespannt was mich dort erwarten wird…

Eine Antwort auf „— Halbzeit! — (Best of ;) )“

Hört sich voll kurz an- von der Zeitrechnung her, aber was du in der Zeit alles erlebt hast, da hast du recht- hat sicher so mancher Einheimischer nicht durchgemacht. Von den Touris ganz abgeshen. Schade doch eigentlich. Aber ich wünsch dir weiterhin viel Erfolg bei deinen reisen und viele gute und spannende Entdeckungen und Erfahrungen, sowie Begegnungen… Nanni

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