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Hitze in der Stadt der Löwen

Hitze in der Stadt der Löwen
IMG_7287Leon ist vieles: Kulturhauptstadt des Landes, Heimat des gefeierten Dichters Ruben Dario und des linken Revolutionsführers Sandino, berühmt für seine Dichter und Denker und sein Nachtleben, natürlich und touristisch, kolonial und modern, kein Dorf wie Granada aber doch keine Millionenstadt. Leon ist unglaublich schön und von der Atmosphäre her sehr angenehm. Aber vor allem: heiß. Geschlaucht von Temperatur, allergischer Reaktion auf unbekannte Insekten bei Silja und mir und den daraufhin genommenen Medikamenten, schleppen wir uns durch die Stadt, ständig zwischen Begeisterung und Erschöpfung. Vorgestern besuchten wir so die Galerie der Revolutionsgefallenen und das grosse Innere der Kathedrale, und gestern das (nicht so spannende) Dario-Museum, und schliesslich die absolut umwerfenden Kirchtürme der Kathedrale: IMG_7299unglaubliche Aussicht und faszinierendes Ambiente zwischen den Kuppeln auf dem Dach herumzulaufen und durch Fensterchen ins Innere des Gotteshauses zu blicken (in welchem wir übrigens alle drei versteckten Augen gefunden haben – Vater, Sohn, Geist – so dass uns nun laut lokaler Legende Liebe, Gesundheit und Geld sicher sind 😉 ). Heute kam dann noch der Stadtgarten des Umweltministeriums hinzu, wo selbst ich als PflanzenlegastenikerIMG_7343 einiges Schönes entdecken konnte. Ansonsten aßen wir viel leckeres (u.a., ja wirklich, Döner von einem Hamburger), tranken sehr viel und schleckten noch mehr Eis. Während wir bis gestern früh noch im Lazyboneshostel Klosterstimmung am Pool hatten (KEINER redete! echt!) sind wir inzwischen ins Haus von Rosario Mendieta umgezogen – die Mutter einer Couchsurferin, die ich angeschrieben hatte (welche selbst noch bis Donnerstag in Managua ist). Vorgestern waren wir schon vorbeigekommen und hatten uns mit der Farmazie-Professorin unterhalten, gestern zogen wir dann um und sind sehr froh, unter interessantem, menschlichen Kontakt zu Nicas zu sein.

2.3.11, Leon, Nicaragua

23
Ob man mit 23 jung oder alt ist, hängt zweifellos von der Perspektive ab. Aber dass die Zeit verflogen ist, ist unbestreitbar. So stehe ich hier, in Nicaragua, eine lange Reise hinter und eine kurze vor mir, und komme mir um viele Erfahrungen älter, und gleichzeitig so lebendig jung wie nie vor… 😀 Ich schätze mit 23 wirken so Altersphilosophien lächerlich, also lass ich das lieber, und freue mich über die vielen vielen Grüsse von euch allen, die von den verschiedensten Ecken der Welt an mich denken: ich vermiss euch alle, meine Freunde in Halle und meine Familie, die ich so bald wiedersehe, und all die Leute in Peru, Kolumbien und Mittelamerika, die meine Reise so bereichert haben – Danke, ich hab mich sehr gefreut!
Leider wurde mein Geburtstag doch etwas anders als geplant, da Torben gegen Mittag als wir schon halb unterwegs waren mit sich verschlimmernden Magenproblemen zu kämpfen hatte. So fuhren Silja und ich alleine nach San Jacinto, wo wir nach dem Besuch einiger brodelnden Vulkan-“Nasenlöcher” (wie uns die Kinder dort erklärten) in ein paar heissen Gewässern badeten und uns unter den Wasserfällen erfrischten, an denen immer wieder Einheimische mit ihren Pferden vorbeikamen, um Wasser in ihren Kanistern mitzunehmen. Unaufregend, aber so authentisch wie man es so nahe der touristischen Zone Leons nicht erwartet hätte. Auch unser Plan für heute Nacht (bis 3 Uhr durchtanzen, und dann direkt den Nachtbus nach Costa Rica nehmen) werden wir nun wohl anpassen müssen, mal schauen wie wir nun die Nacht um die Ohren schlagen. Erstmal kann ich aber natürlich nicht umhin, den mir angebotenen kostenlosen Geburtstagsdöner anzunehmen, der in der Bar/Restaurant eines Hamburgers hier in Leon am Spiess hängt und auf mich wartet… eine der vielen Sachen, die mir hier gefehlt haben in Lateinamerika 😉
Und morgen gehts dann swuuush per TicaBus direkt nach San Jose in Costa Rica, erneut nur für einen kurzen Aufenthalt und die Verabschiedung von Silja, die mit ihrer Urlaubszeit schon wieder am Ende ist. Oder anders gesagt: das wars schon wieder mit Nicaragua… schade, ein schönes Land, dass sicherlich noch sehr viel mehr zu bieten hat, als wir auf unserer kurzen Reise erleben durften…

3.3.11, Leon, Nicaragua

Eine Antwort auf „Hitze in der Stadt der Löwen“

Hört sich schon fast traurig an, ist es sehr wahrscheinlich auch ein wenig, wenn auch ich mich freue, dass der Tag deiner Wiederkehr zu uns näher rückt…dann hoffe ich mal dass sich alle wieder gesundheitlich bessern und eure weitere Reise nicht mehr von heimtückischen Viechern oder Bauchschmerzen oder sonstigen Unannehmlichkeiten unterbrochen werden muss. Bis bald, Nanni

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