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Forschungsarbeit

El Mundo von 1980Da habe ich Fotos meiner WG versprochen, und ihr seht das hier. Ist natürlich nicht meine WG – sondern die Bibliothek der Universidad de Antioquia, eine große öffentliche Uni in Medellín, keine 5 Minuten Fußweg von meiner Unterkunft entfernt. Praktischerweise findet sich hier zumindest was die Zeitungen betrifft, alles was ich für meine Erhebungen brauche, so dass ich mir lange Wege durch die Stadt sparen kann. Nachdem mein Mitbewohner Nicolás mir gestern eine kleine Führung durch Campus und Bibliothek gegeben hatte, konnte ich mich nun effektiv an die Arbeit setzen (nachdem ich die Sicherheitskraft am Campus-eingang überzeugen musste, dass ich hier wirklich in die Bibliothek muss…). Allein heute las ich mich so durch mehrere Ausgaben der regionalen Zeitungen “El Colombiano” und “El Mundo” aus dem Jahr 1980, und konnte sogar ein paar wenige relevante Artikel vorfinden. Worum es eigentlich geht bei meiner Arbeit?
Bei der ZeitungsrechercheIch recherchiere hier für meine Bachelorthesis zum Thema der afrokolumbianischen Identität, genauer das Selbst- und Fremdbild. Hierzu analysiere ich zum einen zwei in Medellin veröffentlichte Presseorgane im Vergleich zwischen den Jahren 1980 und 2010, um festzustellen, ob im dort projizierten Fremdbild ein Wandel stattgefunden hat, seit Kolumbien 1993 zur “multiethnischen Nation” deklariert wurde. Dazu kommen dann noch ein paar Interviews und Beobachtungen die ich führen werde, aber dazu schreibe ich mehr, wenn es zu diesen Interviews kommt. Jetzt beschäftige ich mich also mit den genannten Zeitungen, wobei die Analyse selbst erst später kommt. Zuerst muss ich die insgesamt 56 Zeitungsausgaben durchsehen und jeden Artikel, der irgendwie Afrokolumbianer erwähnt oder zum Thema hat abfotografieren – ich könnte sie wohl auch fotokopieren, aber dann müsste ich mit den großen Zeitungen (die man ja auch nicht falten darf) in den Keller rennen, bloß um dort je einen kleinen Artikel daraus zu kopieren. Umständlich. Außerdem kann ich das dann nachher alles in meinem Rucksack mitnehmen. Digitalismus ist doch schon was praktisches.
Und damit hier schonmal ein wenig Stadtatmosphäre rüberkommt (obwohl ich selbst mich jetzt erstmal der Arbeit widme), noch ein schönes Foto von einem Platz hier direkt um die Ecke der Uni. Mehr kommt natürlich später.
Medelliner Skulpturd

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