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Reiseblog

Bald geht es los!

Ihr lieben,

in Lesbos sind es zurzeit 20 Grad und trocken, also gute Voraussetzungen für Jesko und meine Reise dorthin für unseren kräftezehrenden Einsatz für Flüchtlinge ab Anfang Oktober.

Da bedingt durch die Abschottungspolitik von Deutschland bzw. Europa zurzeit dort weniger Flüchtlinge direkt am Wasser ankommen und noch gefährlichere Routen nach Europa suchen, werden wir wahrscheinlich in einem der großen Flüchtlingslager aushelfen.

Dort ist die Lage mehr als hoffnungslos, da viele Flüchtlinge dort seit mehr als einem Jahr auf Entscheidungen warten. Die Menschen dort sind frustriert und vor allen Dingen ohne irgendwelche Hoffnungen.

Hier ein kurzer Ausschnitt dazu aus einem Zeitungsartikel der “Salzburger Nachrichten vom 13.09.17:

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Immer wieder kommt es auf der griechischen Insel zu Auflehnungen gegen die Lebensbedingungen im Camp.

Im Lager von Moria und anderen Unterkünften der Insel Lesbos halten sich rund 4000 Menschen seit Monaten auf. Immer wieder kommt es zu Protesten. Am vorigen Montag haben Asylsuchende gegen die Bedingungen im Lager aufbegehrt und zwei Zelte angezündet. Dabei kam es ebenfalls zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitsbeamten, die Tränengas einsetzten.

Die Diakonie Deutschland hat die Lage der Geflüchteten in Griechenland scharf kritisiert. Wie Unterstützer der Menschen in den sogenannten Hotspots auf den griechischen Inseln am Dienstag in Berlin berichteten, sind die Auffanglager überfüllt und genügen kaum menschenrechtlich gebotenen Mindeststandards. Ankommende Geflüchtete müssten in Zelten schlafen oder auf der Straße, die psychischen Belastungen seien enorm hoch und Kinder akut gefährdet, Opfer sexueller Gewalt zu werden.

Die Expertin für europäische Migrationspolitik der Diakonie, Katharina Stamm, warf der EU und auch Deutschland eine Mitverantwortung für die Zustände an den europäischen Außengrenzen vor. »Die abschreckenden Aufnahmebedingungen sollen davon abhalten, nach Europa zu kommen«, sagte Stamm. Staaten wie Griechenland und Italien würden mit der Aufnahme asylsuchender Menschen nach wie vor allein gelassen.

Mehr als 14.000 Asylsuchende sind auf Lesbos und anderen Insel nahe der türkischen Grenze gestrandet. Seit dem im März 2016 vereinbarten EU-Türkei-Abkommen müssen Geflüchtete, die nach Griechenland kommen, in einem von fünf sogenannten Hotspots verbleiben, die sich auf Inseln in der Ost-Ägäis befinden. Sie dürfen sie nicht auf das griechische Festland weiterreisen.

In den Hotspots wird entschieden, ob die Schutzsuchenden in die Türkei zurück abgeschoben werden. Die Diakonie Deutschland fordert eine Aufstockung etwa von medizinischen Hilfen für die Menschen vor Ort. Zudem dringen Helfer der Initiative darauf, das Konzept der Hotspots zu überdenken. Nach einer mehrtägigen Ruhepause hatten in den vergangenen 24 Stunden ungefähr 250 Asylsuchende aus der Türkei auf die Inseln der Ostägäis übergesetzt. In den vorhergehenden Monaten waren dort täglich im Durchschnitt etwa 60 Menschen angekommen.

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Es muss endlich ein echtes Einwanderungsgesetz für Deutschland kommen; geht wählen und setzt Euch bitte dafür ein.

Michael

 

2 Antworten auf „Bald geht es los!“

Danke, dass du darüber so oft informierst. Es ist, wenn auch schwer und bestürzend, gut darüber Bescheid zu wissen, was vor Ort so passiert in den Unterkünften. Ich bin gespannt, bald mehr von dir/euch zu hören.

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