Run | Ruinen

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Run

Der Morgen glänzte orange auf meinem Küchenparkett
wie im Traum hab ich den Tisch gekocht und Kaffee gedeckt
Ich schlief immer noch. Denn du hast mich nicht geweckt
Und um nicht aufzustehn hab ich mich in der Decke versteckt.

Jetzt sitz ich in der kalten Küche zwischen Tee und Gebäck
Und hab das leere Zimmer ohne dich n bisschen entdeckt
Ein Blick in die Stadt und ich habs sicher gecheckt
Dein Weg durch diese Straßen hier war nur Mittel zum Zweck

Und ich versteh dich. Seh dich. Es ist so gesetzt
Trotzdem denk ich immer weiter: Lauf doch bitte nicht weg
Doch du läufst und du läufst dein Leben is so perfekt
Denn du hast so viel noch vor dir, du bist ready and packed.

Run… I Can See you run
Far away
Run… I Can See you’re gone
Far away

Der Abend leuchtete warm auf meiner Kopfsteingasse
Du versankst, wie du kamst, in der Menschenmasse
Ich wartete noch auf unsrer Dach-Terrasse
Und sah dir nur nach, bis ich ganz verblasse

Jetzt fährst du immer weiter fort in deiner ersten Klasse
Fährst nen Zug in der Zeit, den ich gern verpasse
Trinke bitteren Wein aus meiner Kaffeetasse
Während der Regen unsrer Zeit auf mich herunterprasselt.

Und ich versteh dich. Seh dich. Gleich, wie ich’s hasse
Auch wenn ich deine Gründe manchmal nicht erfasse
Renn, wenn du musst, bis ich dich verlasse:
Ich hab ja keine Wahl, als dich gehn zu lassen

Run… I Can See you run
Far away
Run… I Can See you’re gone
Far away

Die Nacht schien zu schön in ihrem ewigen Schein
Und sicherlich war ich da ohne dich etwas allein
Und du bist weit weit weg, ich bin immer noch daheim
Ein bisschen Wehmut, aber Reue habe ich keine.

Jetzt schenk ich bitteren Wein von der Erinnerung ein
Und halte meine leise Sehnsucht vor der Außenwelt geheim
Ich weiß, wie du’s meinst, und es klingt so gemein
Du musst sein, wo du bist, ich wär zu schwer an deinem Bein

Nein. Ich seh dich geh’n, und egal wie sehr ich wein:
Egal wo du bist, deine Erinnerung ist mein,
Es ist alles schon okay, ich kann dir alles schon verzeihn //
Bitte sorg dich nicht um mich, denn ich bin fine…

Run… I Can See you run
Far away
Run… I Can See you’re gone
Far away

Ruinen

A7sus2                          A#dimb6
Der Putz bröckelt. Farbenfroh.
Gmaj7
Viele tausend Teile und es wartet. Roh.
A7sus2                          A#dimb6
Wie ein Tier an der Wand.
Gmaj7

Eingefroren in der Zeit spür‘ den Frierbrand. Hier lang.
Eingefangenes Tageslicht / in Bruchstücken.
Spring hinein und wag es nicht: in Fluchtlücken
Traumhaft, Raum-Kraft zieht es dich in Bann
Seine wahre Herkunft ja die sieht man ihm nicht an

Jeder Zentimeter war ein Haus einst
Letzte Funken, Farben, wenn die Welt draußen nur grau scheint.
Schau in das Auge seiner Mandala-Mitte
Lausch in die Zeit seiner wandernden Schritte

Fußsohle, Kies. Baumrauschen, Wald
Hundert Jahre alt und der Stein dort ist kalt
Bald fühlst den Asphalt halt glüht die Gestalt
Die Gemäuer nicht geheuer du bemühst die Gewalt (ja)

Die Geburt dieses Gemäldes, begann mit der Zerstörung
Die schicksalhafte Schönheit sie beginnt mit der Empörung
Kaum fast traumhaft fällst du hinein
Um dich ragen Riesen du bist unendlich klein

Nein, alles nur Schein. Zwischen Sehen und Sein
Zwischen Zivilisationsresten, farbiger Stein
Du verschwindest wie die Linien einer feinschwarzen Naht
Wenn die Wirklichkeit wieder in Raten sich naht

Hm                                         A
Erkalteter Schornstein, kein Zahnrad bewegt sich

Hm                                         A
`N ewiges Gemälde / ein Stillleben lebt nicht
G                                            A
Die Ruhe, die die Menschheit nie in Massen schafft

G                                            A
Die Ruine: ihre letzte Hinterlassenschaft
Selbst die Schmutz-Industrie, die finsterste Befestigung
Beendet als Ruine ihren Status als Belästigung
Ich feier den Fall, in Ruinen verliebt
Uns’re Welt bleibt unendlich, solang es euch gibt

Tausende Geschichten, in hundert schönen Schichten
Die von Menschen und von Orten oder Gegenden berichten
Symbol allen Lebens, ist der ewige Kreis
Nichts hat einen Anfang, wenn man’s Ende nicht weiß

Tritt etwas näher, blick die Details
Nichts ist einfach da und keine Farbe ist weiß
Es sind Zeichen der Zeit, auf der Fläche nun unendlich

-jedes Teil ein Individuum, keines identisch
Vieles wär´ zu übersehen, alles ist viel-schichtig
Nur das was wir kennen ist uns wichtig. Richtig.
Keines dieser Elemente wird uns etwas nützen
Doch nur, was uns wert ist, wollen wir schützen.
Und hier stehst du nun. Im alt-recken Schmuck
Eines alten Badehauses siehst du an den Decken Stuck
Die Kunst hat dich hierher gelockt, die Neugier lässt dich bleiben
Dein Kopf ist heut nicht mehr geblockt, du wirst mit uns verweilen

Ist es nur ästhetisch? Oder hat es was zu sagen?
Macht es mit dir wenig oder stimuliert es Fragen?
Lagen zwischen Lagen voller Sagen alter Tagen
Diese zagen, vagen Andeutungen, kommen sie zum tragen?

Ohne Häme und Sarkasmus oder Hohn
Ruinen als Vermächtnis unsrer Zivilisation
Wenn man heute Griechentempel und Theater verehrt

Sind verfallene Fabriken dann als Werte so verkehrt?

Erkalteter Schornstein, kein Zahnrad bewegt sich
Ein ewiges Gemälde, denn ein Stillleben lebt nicht
Die Ruhe, die die Menschheit nie in Massen schafft
Die Ruine: ihre letzte Hinterlassenschaft

Selbst die Schmutz- Industrie, die finsterste Befestigung
Beendet als Ruine ihren Status als Belästigung
Ich feier den Fall, in Ruinen verliebt
Uns’re Welt bleibt unendlich, solang es euch gibt, jaja Solang es euch gibt, jaja