Kategorien
Fremdgang Texte

Bar jeder Wirklichkeit

Den ganzen Tag wart ich darauf, am Abend mehr von dir zu lesen
Denn jedes Wort, das du mir schreibst, erklärt mir mehr von deinem Wesen.
Dabei hab ich dich kaum gesehen, durch Entfernung bedingt
Hab seit Kurzem erst im Ohr, wie deine Stimme klingt.
Das Bild von dir in meinem Kopf ist von schwer unpräziser Sorte
Denn was sind wir für einander mehr – als unsre Worte?

Und so forme ich für mich, bar jeder Wirklichkeit
Die Fantasie in meinem Kopf; und sie reicht wirklich weit
Sitzen wir uns gegenüber, seh dich, hör dich, fass dich an
Traum wird so real, phänomenal, dass ich’s kaum fassen kann:

Und wir reden und reden und reden immer mehr
Und die Tische neben uns werden inzwischen leer
Während der Kaffee vor uns kälter und die Sonne röter wird
Sitzen wir hier und sehn uns an… Und das ist Glück
…Fantasie. Ich liege hier und wenig sonst könnte mich stör’n
Außer dem langersehnten Wunsch, wieder von dir zu hör’n.

Und so forme ich für mich, bar jeder Wirklichkeit
Die Fantasie in meinem Kopf; und sie reicht wirklich weit
Sitzen wir uns gegenüber, seh dich, hör dich, fass dich an
Traum wird so real, phänomenal, dass ich’s kaum fassen kann:

Wir stehn im hohen Gras; und die Sonne tief
Die Schuh und Rotwein in der Hand, während Fitzgerald lief
Die Lampions hinter uns sind kurz davor zu erlischen
Das Festessengeschirr steht aufgestapelt auf den Tischen
Der alte Plattenspieler knistert, Leute tanzen bei den Bäumen
Und ich denk an etwas Schönes, das kannste doch nur träumen
…Fantasie. Ich liege hier und wenig sonst könnte mich stör’n
Außer dem langersehnten Wunsch wieder von dir zu hör’n

Und so forme ich für mich, bar jeder Wirklichkeit
Die Fantasie in meinem Kopf; und sie reicht wirklich weit
Sitzen wir uns gegenüber, seh dich, hör dich, fass dich an
Traum wird so real, phänomenal, dass ich’s kaum fassen kann:

Wenn der Vorhang fällt, stehen wir hinter den Kulissen
Sunset am Set ist noch am Schönsten, musst du wissen
Die Maske Wirklichkeit gerade abgeschminkt
Die Frage “was hier ist right?”, die hast du abgewinkt
Ton-Strom knistert über unsern Köpfen,
Zuviel Energie um uns rum, aus der wir schöpfen
Alles um uns her wird lebendig, immer mehr
Versinken nimmermehr sehr schwer im Meer dieser Mär
Kaum zählt im Rausch viel
Traumwelt im Schauspiel
…Fantasie. Ich liege hier und wenig sonst könnte mich stör’n
Außer dem langersehnten Wunsch wieder von dir zu hör’n

Und so forme ich für mich, bar jeder Wirklichkeit
Die Fantasie in meinem Kopf; und sie reicht wirklich weit
Sitzen wir uns gegenüber, seh dich, hör dich, fass dich an
Traum wird so real, phänomenal, dass ich’s kaum fassen kann:

Die Sonne strahlt purpurn, pulsiert im Rhythmus
Unsre Blicke schweifen von hier über’n ganzen Isthmus
Grün, blau, rot, von Ozean zu Ozean
Was die Augen hier sehen wird man nie erfahrn
Abstrakt wie Kafka, vielseitig wie Wedekind
Stürzen Wortbäche hinunter, weil sie verwegen sind
Reißen uns stets wieder runter, eingehüllt in Wortgewand/t
Worte fiel’n mir stets zu Füßen, doch das hier ist unbekannt.
Mich mal fallen zu lassen, hab ich alleine nie gekonnt
Abgedrehte Ranken dreh’n sich um den Horizont
Welt dreht sich und Zeit vergeht nicht
Dimensionen aus Zeilen schon, reimen sich redlich
Wenig geht nicht vergeblich, ich seh mich
Sehnen mit Leben und Sehnen, wie Fetisch
Drum leb ich
…Fantasie. Ich liege hier und wenig sonst könnte mich stör’n
Außer dem langersehnten Wunsch wieder von dir zu hör’n

Und ich werd aus meinem Tagtraum geweckt
Comeback, lieg hier auf meinem Bett
Etwas holte mich zurück, hab das noch nicht gecheckt.
Das Telefon klingelt. Ich Greif zu, blick auf die Zahlen
Nehme ab. Und ich hör’ deine Augen strahlen.


Der Text als Song: Fremdgang

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert