Bis heute Mittag war ich noch einer von vielen Touristen, die per Bus durchs Land reisen. In der billigen Variante zwar, aber trotzdem… meinen Schlafsack hatte ich nur überhaupt noch dabei, weil ich ihn nicht auch noch Francisco mitgeben wollte. Die Busfahrt war ereignislos, natürlich länger als erwartet und mit recht langer Wartezeit an der Grenze zwischen Peru und Ecuador). Nachdem ich mit einem Bus von Tumbes bis an die Carretera-Kreuzung bei Arenillas in Ecuador gekommen war, fehlte mir von dort nur noch die Strecke runter bis zu meinem heutigen Ziel Puyamango. Der Weg bis zu der Abfahrt nach dort von Arenillas war aber doch weiter als gedacht und so versuchte ich bis daher schon die Daumenvariante – fand aber nur Leute, die geradeaus weiterguhren. Also nahm ich etwas sppäter ein Taxi, da ich seit gestern ja nun wirklich lang genug auf der Strasse gewesen war. Puyamango ist so klein, dass ich überrascht bin, es überhaupt auf meiner Karte zu haben. Dort angekommen stellte ich fest: Hostals gibts hier nicht – aber ich konnte mir für 5$ (in Ecuador wird der Dollar benutzt) ein Zelt ausleihen und der Zeltplatz direkt am Fluss (ganz für mich alleine) hat sogar Licht. Abendessen fand ich dann im “Comedor”, einem provisorischen Restaurantchen, Sachen zum Frühstück einkaufen… fand ich gar nicht. 😉 Dafür konnte ich vor Sonnenuntergang noch im (mit starker Strömung ausgestatteten) Fluss schwimmen. So, und wenn ihr euch fragt – warum das ganze, für so ein Kaff?… lest morgen weiter!
13.12.10, Puyango, Ecuador
Versteinerter Wald
In dem schon um 8:30 warmen, aber doch trockenen Wald laufe ich auf Holzstegen zwischen quicklebendigen Riesenbäumen umher un betrachte Stücke von auf dem Boden liegenden versteinerten Bäumen. Ja wirklich! Das ist der Grund warum ich hier bin. Der versteinerte Wald von Puyango. Es ist nach USA und Argentinien die drittgrösste derartige Fundstelle (mehr gibt es nicht), jedoch sehr viel dichter von den mehrere Millionen Jahre alten Bäumen belegt. Es sind tatsächlich Steine, mit Kalzium und diversen Mineralien, acht mal so schwer wie ein vergleichbar grosses Stück Holz, und wenn man es auf den Holzsteg fallen lässt, macht es “Klonk”. Die einzigartigen Baumstücke, die hier überall umherliegen (teils bis zu 20 M lang), wurden vor Millionen von Jahren durch eine Mischung aus Lava, Wasser und Erdverschiebungen für die Ewigkeit festgehalten – ein Geschenk für Biologen und Geologen gleichermassen. Mein Guia führt mich eine Stunde hier herum, und trotz der kurzen Zeit hat sich dieser faszinierender Anblick gelohnt. Sowas sieht man schliesslich auch nicht alle Tage.
Auf dem Aufsatz eines Pickups komme ich dann für 2$ zurück nach Arenillas (was hätte ich gestern sparen können) und von da aus mit einem CIFA-Bus nach Guayaquil.
Dort erwartet mich Kulturschock – von kleinem Kaff zur grössten Stadt des Landes, das New York Ecuadors, grosse, breite Strassen, Hektik, viele viele Menschen die alles mögliche verkaufen… die übliche lateinamerikanische Grossstadt eben. Aber ein sehr schicker Malecon am Fluss entlang, mit vielen Skulpturen und was weiss ich nicht was sonst noch, zwei ganz netten Palästen und einer riesigen Kathedrale die zu Weihnachten drinnen mit kitschigen Blicklichtern verziert ist. Jetzt werde ich noch ein bisschen die Stadt bei Nacht geniessen, und morgen dann noch im Künstlerviertel “Las Peñas” vorbeischauen, bevor ich schon wieder in den Bus steige… wohin? Lasst euch überraschen!
14.12.10, Guayaquil, Ecuador