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El Canal

Grosses Schiff im PanamakanalDer Kanal ist der ganze Stolz der Panameños. Überall auf der Welt ist der Panamakanal ein Begriff und die Schiffe werden in der Größe der Schleusenmaße hergestellt, da sie sonst einmal um Amerika herumfahren müssen. Nachdem erst die Franzosen versucht hatten, den Isthmus mit einem Kanal auf Meereslevel zu durchschneiden (und aufgrund der technischen Anforderungen und des Gelbfiebers scheiterten) mischten sich die US-Amerikaner mal wieder in zentralamerikanische Angelegenheiten ein. Der Vertrag zum Bau sicherte ihnen die Nutzung und Verwaltung des Kanals, der dafür notwendigen Frischwasser und eines 10 km breiten Landstriches um den Kanal zu. Im Gegenzug sollte die Unabhängigkeit Panamas von Kolumbien gesichert und garantiert werden. Erst Ende der 70er forderten die Panameños die Souveränität über ihr Land ein, und nach einer 20-jährigen Übergangsperiode konnten sie 1999 ihren Kanal endlich selbst verwalten.
Das und vieles mehr erfuhren wir heute früh im Kanalmuseum, welches seine 2$ Eintritt mehr als wert ist – sie haben wirklich alles ins Museum gepackt, was sie zum Thema des Transisthmischen Verkehr gefunden haben.
Anschließend sahen wir uns das Ganze in echt an, und fuhren zu den Esclusas Miraflores. Dieses erste Set Schleusen auf pazifischer Seite hebt die Schiffe 12m an, circa die Hälfte der Gesamterhöhung, die sie brauchen un auf die Höhe des künstlichen Sees Gatun zu kommen. Es ist schon beeindruckend, einen der riesigen Transporter von vier Loks gezogen in die Schleuse einfahren zu sehen, welche dann langsam mit Wasser gefüllt wird und den tonnenschweren Kahn anhebt. Die Schiffe zahlen übrigens nach Gewicht: der Durchschnitt liergt bei ca. 30000Dollar für die Passage. Unser Plan, direkt von hier aus nach Colon zu fahren, scheiterte am Busverkehr, so dass wir erst nochmal zum Terminal in Panama zurückmussten, um von dort aus dann einen Direktbus in die 2h entfernte Hafenstadt am Atlantik zu nehmen. Von dort düsten wir zu der dritten, atlantischen Schleuse Gatun, die die grösste von den dreien ist. Leider kamen wir erst um 15:50 an – und die Öffnungszeiten der Besucherplatform wurden kürzlich auf 15:45 verkürzt. Taxifahrt also fast umsonst, nur von einem ungünstigen Blickpunkt konnten wir einen Riesendampfer die Schleuse verlassen sehen.
Die Kanal-EisenbahnDer letzte Teil unseres Kanaltags klappte jedoch problemlos, mit der Panama Railrod Company fuhren wir von Colon aus zurück, auf der schön gelegenen Bahnstrecke zwischen Wald und Kanal und streckenweise auf einer schmalen Landbrücke durch den künstlichen See – sehr schöne Panoramablicke auf die Luxusreiseweise (und das für nur 22Dollar) – Der Gatun-See, Teil des Panamakanalsleider mit einem Haufen ignoranter, reicher Touris im Abteil, über die man sicher auch herrlich lustig machen kann. Fast 10h lang unterwegs kamen wir schliesslich wieder im Hostel an, zu wenig mehr fähig als Rotwein auf der Dachterasse – da waren einfach mal viele Eindrücke, aber es definitiv wert gewesen, nicht nur weil es einfach ein Muss in Panama ist, sondern wegen der beeindruckenden Ingenieurstechnischen Arbeit. Aber jetzt genug Stadt und Technik und Zivilisation: morgen gehts aufs Land!

8.2.11, Panama