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Ometepe und der zweite Vulkan

Ich überspring jetzt einfach mal einen Tag und bin in Nicaragua. Huch? Ja richtig… wir sind am 19.2. von Panama ueber die Grenze nach Costa Rica geduest (naja, mehr oder weniger), haben dann in San Jose gepennt und einen interessanten Abend verbracht (fragt halt wenns euch interessiert) und dann am naechsten Tag mit einem Bus direkt bis an die nicaraguensische Grenze gefahren. Von da aus kamen wir nach einigen Transportmittelwechseln schliesslich an unserem ersten Ziel in Nicaragua an: der Insel Ometepe. Die Insel im Nicaraguasee, der an Ausmassen sogar den Titicacasee uebertrifft, besteht aus zwei Vulkanen (1700 und 1300m), die durch erkaltete Lava miteinander ueber eine Landbruecke verbunden sind. Der groesste Ort der Insel, an dem wir auch ankamen (Moyagalpa, knapp 3000 Einwohner) wartet noch mit dem ueblichen Zivilisationsschnikschnak auf, aber direkt dahinter, gibt es eigentlich nur noch die eine Hauptstrasse, die die verstreuten Haeuser und Finkas miteinander verbindet. Um die Ausmasse zu verdeutlichen: mit den Minibussen faehrt man 2/3h ueber die Insel – doch das ist eigentlich nichts: Schiffe zur oestlichen Seite des Sees brauchen 15 Stunden.
Am 21. fuhren wir ueber einen kleinen Umweg und einen grossen Aufenthalt bei einer alten Frau, die nahe der Strassenkreuzung wohnt wo wir den Bus wechselten auf die suedliche Seite der Insel. Die in der Ansiedlung El Quino wohnende Frau erzaehlte uns anfangs ganz interessante Sachen, unterbrochen vom Bananenlaster der ihr eine Staude fuer angeblich 6$ abkaufte, dann gingen ihr jedoch irgendwann die Themen aus, wie es so oft ist, wenn Landbewohner hier mit den tausend Erlebnissen der reisenden Staedter konfrontiert werden und selbst nicht so recht wissen, was sie nun erzaehlen sollen. Das wurde eine etwas unangenehme Situation, da sie irgendwann erzaehlte, was sie kuerzlich im Fernsehen gesehen hatte – wozu neben den ueblichen Telenovelas und Musiksendungen auch Pornos gehoerten. Wir waren froh als der Bus kam. Mit dem rappeligen Ding erreichten wir schliesslich die Ansiedlung, von der wir 15 min Fussweg spaeter in der Finca Magdalena ankamen, einer rustikalen Unterkunft, wo wir dann fuer knapp ueber 3$ mit bester Aussicht auf den Vulkan Concepcion auf der Nordseite der Insel und dem Maderas-Vulkan direkt hinter uns pennten.
Getreu meines Mottos, alles im Leben mindestens 2x gemacht zu haben, konnte ich natuerlich nicht anders, als auch diesen Vulkan zu erklimmen. Silja blieb in der Finca, um sich von ihren seltsamen Pusteln zu kurieren, die sie seit dem vorigen Tag plagten, waehrend Torben und ich loszogen. Zwar war es sowohl was Zeit, als auch KM betrifft, weniger als der Baru (der erste Vulkan bei Boquete in Panama), doch leichter war es trotzdem nicht. Waehrend die ersten 45 min zwar noch bei schwueler Hitze, dafuer mit stabilem Weg vor sich gingen (wobei wir ein bisschen an Kaffee; und Kakaoplantagen vorbeiliegen und einen Petroglyphen sahen), wurde es anschliessend nicht nur frischer und nebliger, sondern v.a. schlammiger. Der Pfad oft nur schwer erkennbar, krabbelten wir unter und ueber Baumstaemme, kletterten ueber Steine und versuchten, nicht im Schlammmatsch auszurutschen. War definitiv kein leichter Aufstieg. Sahen ein paar Affen unterwegs, viele Pflanzen (Nebel; und Zwergenwald), auf dem Hinweg aber dank des Nebels nicht allzu viel. Oben vom Kraterrand stiegen wir dann 10min hinab und erreichten den See, welcher den Krater fuellt. Schwimmen war nicht im urspruenglichen Sinne des Wortes moeglich, da man schon mit den ersten Schritten bis zu den Waden im Schlamm versinkt. War trotzdem sehr erfrischend. Nach unserem Sandwich;Mittag ging es dann an den ebenso anstrengenden Abstieg – versuch mal, einen steilen Berg runterzuklettern ohne im Schlamm auszurutschen.
Letztenendes eine vollkommen unterschiedliche Erfahrung als der Baru, und wenn ihr Torben fragt, eine anstrengendere… aber die Ausblicke auf dem Abstieg auf den riesigen See und den Nachbarvulkan Concepcion… die waren geil!

Blick auf den Vulkan ConcepcionIrgendwo im NebelwaldDer Kratersee im Maderas

Eine Antwort auf „Ometepe und der zweite Vulkan“

Hallo, ich komm da ja mit meinem Vesuv- Aufstieg wohl nicht mehr ganz mit, oder? Und baden konnte man darin schon gar nicht. Gruß an Silja und gute Besserung. Und viel Spaß noch, bald ist Silja ja wieder weg, was passiert dann noch? Gruß von Nanni

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