Clase en la Kalle: Jesusmaria
Das barrio, das von allen immer als konservatives, gemächliches, alte-Leute-Mittelstandesviertel abgestempelt wird und in dem ich zufällig lebe, hatte auch bei mir bisher mit diesem Vorurteil zu kämpfen. Unterstützt durch die Tatsache, dass in der Urbanizacion San Felipe tatsächlich nicht viel los ist… Bars findet man gar nicht, das nächste Kino erst im nächsten Viertel, dafür gleich um die Ecke vom japanischen Botschafts-Hochsicherheitstrakt das “Casa de Mayores” (Haus der Älteren”)… Und so hatte ich bis gestern auch noch nicht den Ansporn, mich doch wirklich mal ein wenig umzugucken… und fand, gestern, kaum was Neues. Meist ruhige Mittelschichtsstrassen, hier und da ein Miniladen, eine Gemeinde oder ein abgelegenes Ministerium, eine Schule und diverse Parks. Eben so langweilig, wie ich es schon kannte. Jeute jkedoch war ich mit Benni und Francisco beim Mercado Jesusmaria, der aus irgendeinemgrund völlig an mir vorbeigegangen ist. Mehrere cuadras voller Klamottenläden, Technikgeschäfte, eine ganze Marktholle voll Cevicherias und Saftläden, direkt daneben eine vorzügliche Dulceria (wo´s viele Desserts gibt 😉 ), eine Plaza mit gotischer Kirche und einem mit Menschen gefüllten und kostenlosen Wi-Fi ausgestattetem Park. Zwei Strassen weiter das Casa de la Juventud (Jugendhaus) mit Bühne auf der Strasse und jungen Skatern, die Sonne scheint, ich trinke Chicha Morada und der Barrio-Slogan “Positivo” scheint gar nicht so weit hergeholt. Vielleicht muss ich das bisherige Klischeebild einfach auf San Felipe einschränken… als ich zurückkomme, ist der Himmel wieder bewölkt und die Strasse voll alter Leute 😉
27.11.10
PS: Von Freitag mal noch der Poetry Slam hier:
Dschungelwetter: Iquitos
Schon bei der Ankunft schlägt mir die angeblich nur 4º wärmere, aber 1000 mal schwülere Luft entgegen, als ich um 7 Uhr abends aus dem Flieger steige. Ich bin gerade beim Gepäckband angekommen und schwitze schon mehr als ich es in 3 Monaten Lima getan habe. Abkühlung ist nicht, selbst nachdem es während der Mototaxifahrt ins Zentrum etwa 15 Minuten aus Kübeln anfängt zu regnen. Carajo, jetzt weiss ich warum es in Lima nie regnet – da ist nichts mehr übrig, nachdem alles in Iquitos verbraucht wurde!
Ich suchte mir ein hostel (Hobo Hideout 😉 ), was zu Essen und eine Dschungeltour für morgen, mnit der ich dann drei Tage lang durch die Selva (Dschungel) touren werde. Also nicht wundern, da gibt es kein Internet 😉 .
28.11.10