…sagt die Lufthansa-Stewardess am Eingang zum Gate 26, von dem mein Flug nach Caracas um 11:25 abfliegt. Meine Uhr zeigt 11:26. Aber die geht ja auch immer ganze vier Minuten vor.
Wo war ich denn so lang? Nun ja, ich musste erst meine Bestimmung finden und mit dem Hispanistik-Studium beginnen um mich fuer ein Auslandssemester in Peru zu entscheiden, das dann von langer Hand planen und schliesslich Halle hinter mir lassen, bevor ich diesen Flug antreten konnte. Lateinamerika hat schon auf mich gewartet.
Die Stewardess meinte aber sicher eher die Maschine, die “auf mich gewartet” habe. Okay, das ist etwas schneller zu erklären: ich habe mich in vorauseilendem Gehorsam wohl schon an lateinamerikanische Zeitverhältnisse angepasst. Und ihr wisst, wie lange Familienabschiede dauern können. Und nachdem ich mich von ihnen und Torben verabschiedet hatte, musste ich auch noch durch die lange Schlange zum Gepäckcheck und durch die Passkontrolle, und dann noch den langen Weg zum Gate runter. Und vorher natürlich lange anstehen, um mein Gepäck aufzugeben. Habe also genug Ausreden. Ausserdem wollte ich nicht früher aufstehen. Und der eigentliche Start liess ohnehin bis 11:48 auf sich warten. Was stellt ihr euch eigentlich so an?
Jetzt bin ich jedenfalls in der Luft, unterwegs nach Caracas, wo ich dann in den Flieger nach Lima umsteigen werde. Aufgeregt? Schon. Müde? Immer. Gespannt? Natürlich!
Mein Reisetagebuch ist offiyiell eingeweiht, Deutschland liegt hinter mir und acht Monate Neues vor mir. Wir sehen uns in Ecuador, Panama oder im April wieder in Deutschland – wir hören uns irgendwann – wir schreiben uns bald!
1.8.2010, Lufthansaflug Frankfurt-Caracas.
Ich bin jetzt raus, fühl das Fernreise-Enzym
Lass den Artikel weg und verzichte auf mein Synonym
Sag nicht “derjesko unterwegs”, sondern “ich bin am reisen”
Lass die Gedanken von nun an um die halbe Welt reisen!