Kategorien
Alte Reisen Reiseblog

Boquete und der Volcan Baru

Temperaturwechsel: Boquete
Nach tagelanger Hitze und nahezu unerträglichen Mittagsstunden ist der Nieselregen bei knapp 20 Grad fast angenehm, als wir gegen 12 in Boquete ankommen. Nach nur 1h im Taxi (für 24$ – nur geringfügig teurer pro Person als Bus) und 1h im alten Amischulbus von David aus haben wir einen krassen Temperaturwechsel hinter uns, jetzt wo wir uns in den Bergen Chiriquis befinden. Kühler ist es hier immer ,der Nieselregen ist allerdings Ausnahme. Nach dem touristisch-teuren Resturant-Hotel in Boca Brva ist unser grünstiges Hostal Palacio und das köstliche Cafe “Central Park” eine Entspannung – auch für das Portmonaie, aber v.a. in Bezug auf die Kundschaft. Die Touristinfo schreckte uns erstmal v.a. preislich von allem Möglichen ab, aber ein Gespräch mit einem hier lebenden Kanadier im Cafe brachte uns nützliche Informationen: die Thermalbäder kann man nicht nur per teurem Taxzi, sondern auch per Bus erreichen (leider jetzt von der Uhrzeit her nicht mehr, sie seien aber auch “nicht allzu besonders”) und… erleichternde Auskunft: man kann auch ohne Guia in den Nationalpark und auf den Vulkan Baru steigen. Entsprechend sieht unser Plan jetzt so aus, morgen früh die 6h-Wanderung anzugehen, dann oben auf dem 3470-Meter-berg zelten und so Sonnenaufgang und freie Sicht auf Atlantik und Pazifik geniessen, bevor wir am Dienstag wieder zurück nach Boquete kommen. Lebensmittel sind gekauft, morgen packen wir Klamotten Schlafsäcke und Zelt in einen der Rucksäcke, mit dem wir uns dann abwechseln können. Den Rest des heutigen Tages verbrachten wir in Cafes und in unserem gemütlichen Hostel, und beobachteten einen Teil der Parade voller Musik und hübsch gekleideter Leute, die anlässlich des bald anfallenden 100-Jahre-Jubiläums der Stadt durch die Strassen zog.

13.2.11, Boquete, Panama

Der Volcan Baru
Wir waren tot. Also, im übertragenen Sinne. 6 1/2 Stunden hatten wir hinter uns, 1600m Höhenunterschied und 13 Kilometer Fussweg über Geröll, Steine, Asphalt, Erde, Gras und was es sonst noch so gibt, mit einem grossen Rucksack dabei, mit dem wir uns alle halbe Stunde abwechselten. So brachen wir gestern um 9 Uhr auf zur Besteigung des Vulkans Baru, der zwar inaktiv, aber dafür auch gross ist :D… Die Natur im ihn umgebenden nationalpark war beeindruckend, hin und ab ein Vogel (war es der berühmte Quetzal?) und ganz oben ein Nasenbärähnliches Tier, das wir nicht so wirklich zuteilen konnten. Wir schwitzten viel und es war keineswegs einfach, dazu immer mal wieder Nieselregen der sich mit der Sonne abwechselte. Um 15:30 kamen wir nach einem Weg voller Naturschönheit, aber auch voller Anstrengung beim Zeltplatz 1,2km vor dem Gipfel an, und entschieden uns, hier unsere Unterkunft aufzuschlagen. Es war inzwischen kalt auf der Höhe, wi waren KO und es nieselte wieder, unser feuer konnten wir vergessen und so waren wir froh, nach dem Abendessen im Zelt zu bleiben. Irgendwo unterwegsFalls ihr euch in Boqute Infos im Infocenter holt: vergesst es. Es ist kälter als er sagt, dafür viel einfacher zu finden – überall sind Schilder, die einem sagen wie weit es noch zum Gipfel ist. Heute früh standen wir nach einer kalten Nacht dann zeitig auf, Silja und ich auf dem Gipfelund erklommen die verbleibenden 1,8km zum Gipfel – wo wir erstmal verwirrt waren, da es plötzlich kein schild mehr gab. Da oben steht ausserdem der sender für das nationale fernsehen und Radio, also Panama-weit sozusagen, was in der Dämmerung was leicht abstruses und Raumstation-haftes hatte. Von der angeblich tollen Aussicht auf Pazifik und Atlantik zu beiden Seiten hatten wir dank Nebel bzw. Wolken leider letztenendes genauso wenig wie vom Sonnenaufgang. tolle aussicht ... nochWas unseren Aufstieg letztlich lohnenswert gemacht hatte, war der Aufstieg selbst.
Nach einem gottseidank vil kürzeren (4h) aber trotzdem anstrengenden Abstieg kamen wir mittags schliesslich wieder in dem kleinen, angenehmen Boquete an und versorgten uns erstmal mit ausreichend leckerem Mittagessen. Um unsere geschundenen Körper wieder auf vordermann zu bringen, nahmen wir dann ein Taxi zu den mehr oder weniger naheliegenden Thermales de Caldera. Ich war ja nun inzwischen in diversen Thermen, thermalquelle Calderaaber das waren mit Abstand die natürlichsten und authentischsten. So ziemlich als einzige Besucher hüpften wir vom 42° ins 38° ins 32° Becken (siehe Bild) und schliesslich in den eiskalten Fluss nebenan. Wirklich nur dringendst zu empehlen! So waren wir dann abends voll aufgewärmt und um einiges fitter als wir heute früh um 5 gedacht hätten, jemals wieder sein zu können… was ein Tag!

15.2.11, boquete, Panama

PS: in den letzten beiden Beiträgen sind jetzt medien ergänzt…

Eine Antwort auf „Boquete und der Volcan Baru“

Hallo Zusammen! Neid! Jetzt möcht ich aber auch mal ins warme Sonnige oder in den Süden- oder eben dahin, wo es schön und warm ist… und Hut ab, dass du getaucht bist, hätt ich nicht gedacht. Bevor Micha zunächst den blog vorgelesen hatte (weil ja sein Handy immer die blogmails so super schnell bekommt) und bei der Passage mit dem Tauchen war, sagte ich, ich bewundere dass du es wagst zu tauchen, früher hattest du immer Ohrendruckprobleme beim Tauchen und hast im Schwimmbad stets versucht das zu vermeiden – um so mehr war und bin ich erstaunt,(beim Weiterlesen) dass du es zumindest geschafft und versucht hast. Muss ja irre toll gewesen zu sein, Silja hatte auch davon schwärmerich berichtet. Schöne Fotos,relaxte zeit- ich will Urlaub!!! 😉 Machs gut, bis bald, Nanni 🙂 🙂 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert