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Playa Linda

Der ursrüngliche Plan sah anders aus. Zusammen mit Christian wollten wir gesern auf eine Exkursion gestartet sein, bei der wir drei Tage lang verschiedene Inseln mit ehemaligen Palenques besuchen würden. Nach dem finanziellen Hick-Hack in San Basilio (an dem er nicht ganz unschuldig war) kamen wir jedoch ins Überlegen: wie viel würden wir hier extra zahlen, und was würden wir dann überhaupt noch für unser Geld bekommen? Die Entscheidung wurde uns abgenommen, da Christian noch bevor wir uns mit ihm treffen konnten (was aus Kommunikationsgründen nicht mehr zustandekam) schrieb, dass die Abfahrt auf Mittwoch verschoben werden müsste – der angedachte 3-Tagesrahmen wäre mit unserem Rückflug am Freitag morgen ohnehin nicht vereinbar gewesen. Also entschieden wir uns spontan, selbstständig auf eine nahegelegene Insel zu fahren und auf das Inselhopping zu verzichten. Noch am Montag abend, als wir in der zum Treffen angedachten Bar sassen und von einer Chapata-Band angenehm überrascht wurden (übrigens auch Musik mit afrokolumbianischen Wurzeln) und uns wieder ziemlich wachtanzten, lernten wir Melissa und Diego kennen, indem erstere auf uns zukam und fragte ob wir Argentinier seien (das alte Backbackerspiel zu schätzen, wo andere herkommen). Sie selbst ist nebenbei Argentinierin, und ihre Begleitung ein Peruaner – selten genug, einen Peruano auf Reisen zu sehen. Verständlicherweise kamen wir schnell ins Gespräch. Und so kam es schlielich, dass nach einer Bootüberfahrt von Boca Grande aus zur Playa Linda (dem “schönen Strand”) ein Peruaner, eine Argentinierin, eine Gringa und ich mit leichtem Gepäck an dem seinem Namen gerecht werdenden Strand ankamen. Meerbrise, wohltemperiertes Karibik-Wasser, nur ein kleines Restaurant mit Cabaña und wenig anderen Besuchern – wie die kolumianische Tourismuskampagne so schön sagt: Das einzige Risiko ist, dass du bleiben willst. Auch wenn der Cabaña-Besitzer geradezu paranoide Sicherheitsvorkehrungen an den Tag legt: wir sollten unser Zelt und die Hängematten von Diego und Melssa direkt bei der Holzhütte aufsellen, er würde die Nacht über Wachdienst halten (zwei Hunde gabs auch noch) und als wir (tagsüber!) ins Dorf auf der Insel liefen um Lnsmittel zu kaufen, schickte er uns einen Freund mit auf den Weg. Wegen Sicherheit. Nun gut, vielleicht lieber zu viel als zu wenig, aber er machte mich nervöser als nötig gewesen wäre. Aber immerhin: das Zelt aufstellen kostete uns ebenso wenietwas wie die zur Verfügung gestellten Kochmaterialien, so das selbst ein ausgiebigeres Trinkgeld wirklich angemessen war. Heut assen wir auch dort sehr lecker zu Mittag (Patacones, Kokosreis und frischen Fisch für die Fischesser, frisches Pollo für mich 😉 ), damit sich der Aufwand für ihn auch irgendwie gelohnt hat. So verbrachten wir die Zeit bei Sonnenscheint mit schwimmen, lesen, schreiben, plaudern, essen, kochen (gestern zumindest) und in der Sonne faulenzen, und en Abend mit gutem Rum am Strandlagerfeuer. Brauch ich da noch Fotos, um euch neidisch zu machen? …Eigentlich nicht. Kann ich eh immer noch nicht 😉

Den Abend verbrachten wir dann sehr gemütlich in unserem Barrio Getsemani, mit frischem Maracuya-Bananensaft vor einer kleinen, untouristischen Plaza und viel umherschlendern, denn dafür ist Cartagena wirklich wie geschaffen.

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