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Medellin. Letzte Eindrücke.

Jardin BotanicoDer Geruch von frischem Pandebono-Käsebrot. Straßenverkäufer die lauthals “Guarapo Guarapo Guarapo” rufen und damit ihr Getränk aus gekühltem Zuckerrohrsaft anpreisen. Händler die laut in die Hände klatschen um auf ihre ausgestellte Ware aufmerksam zu machen. Im botanischen Garten unter schön warmer Sonne liegen und anschließend im Parque de los Deseos mit Freunden Musik machen. Durch die Fußgängerzone laufen auf der Suche nach diesem einen Objekt dass ich mir unbedingt noch holen wollte. Frühstück aus Rührei, Arepa mit Käse und Kaffee in meinem simplen Lieblingsrestaurant im Hospital-Viertel. Einen Abend im kostenlosen Teatro Lido Tanzvorstellungen der verschiedenen Regionen Antioquias sehen. Sich von einem alten Uhrmacher das Armband reparieren lassen. Wieder mit meinen Mitbewohnern Byron und Nicolás rumalbern. Sich von Jessica im Parque Explora durch die Einstein-Ausstellung führen lassen und über den zweiten Weltkrieg reden. Zu oft übersüße Bocadillos essen. Vieles für meine Rückkehr vorbereiten. Sich wegen der üblichen Probleme nicht mit allen Leuten treffen können. Alte, aber bestens erhaltene Schallplatten für 1,50 Euro in einem kleinen Bücherladen um die Ecke kaufen. Kaffee im Parque Bolivar trinken und die Leute beobachten, die den Kopf über den etwas verrückten Straßenprediger schütteln, der immer wieder laut schreit “Konvertiert! Und ihr werdet leeeeeeeben!”. Panzerottis essen. (Immer wieder.) Meinen Rucksack packen und mich weniger über Platz- mehr über Gewichtsprobleme ärgern. Innerlich Abschied nehmen.
Parque de los Deseos

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Paisa-Natur: Arví und Guatape.

Medellin mit seinem hektischen Großstadt-Flair kann ein wenig anstrengend sein. Zum Glück hat Antioquia aber dafür so viel Natur zu bieten, dass ich Jordan einige fantastische Orte direkt um die Ecke zeigen konnte: Gestern gingen wir in den Parque Arví, wo ich schon kurz vorher noch einmal wandern war. Mit der an die Metro angeschlossenen Seilbahn fährt man an der pompösen Biblioteca de España vorbei bis in einen nahegelegenen Natur-Erholungspark, der so groß ist, dass man gar nicht wirklich alles durchwandern kann. Wir sahen entsprechend auch diesmal nur einen kleinen Bruchteil, der jedoch auch so schon eine willkommene Erholung der Großstadt war. Dass wir nebenbei noch Canopy-Zipline über den See fuhren und Jordan ihre erste “Bandeja Paisa” (typisches Gericht aus Antioquia, sehr viel Fleisch) und Bocadillo (Süßspeise aus Karamellartiger Substanz mit verschiedenen Geschmäckern) probierte, machte den Tag zusätzlich abwechslungsreich. Und die mit uns in der Seilbahn sitzenden Kolumbianer bewiesen aufs Neue ihre Neugier für alles Ausländische und ihre unnachahmliche Freundlichkeit.
Heute fuhren wir dann zu einem meiner Top 3-Orte der Welt. Der Stein “El Peñol” von Guatapé. Da war ich ja auch im Januar schon (Blogeintrag von damals und Video) und musste unbedingt zurück, und es war heute sehr sehr schön. Ich zwang Jordan, auf dem ganzen Aufstieg bis hoch auf die kleine Grünfläche oben am Aussichtspunkt auf dem 200 Meter-Stein in keine andere Richtung als gen Stein selbst oder Boden zu gucken, so dass sie das erste Mal von dort oben auf das wahrscheinlich schönste Nebenprodukt menschlichen Energiedurstes der Welt blickte. In den 70ern wurde ein Fluss per Staudamm zur Energiegewinnung aufgestaut, so dass sich die Landschaft von kleinen Hügeln und Tälern in einen See voller Inseln und Halbinseln verwandelte. Und der Blick ist natürlich umso fantastischer von dieser Felsformation aus. Anschließend fuhren wir mit einer der bunt angemalten Chivas (ich handelte von 10.000 auf 5.000 runter! 😉 ) in den Ort Guatapé, voller bunter kleiner Häuser. Wir hatten uns vorgenommen, schwimmen zu gehen, und entschieden uns kurzfristig, dass es schlauer wäre, wenn wir dafür per Boot von dem Ort wegkommen. Wir liehen uns für 2 1/2 Stunden (wieder gehandelt, auf 20.000, also 10$) ein Tretboot und fuhren in eine hübsche kleine abgelegene Bucht, wo man mit Blick auf den Stein von Guatapé schwimmen konnte. Wir gingen dann noch ein wenig an Land, eigentlich öffentlicher Besitz, aber schon nach wenigen 100 Metern sahen wir ein umzäuntes Grundstück und zwei laut bellende Hunde – davon einer auf unserer Seite des Zaunes, ein gutes Stück weiter unten am Hügel, aber trotzdem auf uns zukommend. Wir verzichteten auf das Risiko und machten uns schleunigst zurück auf das Boot.
Meiner Meinung nach, und erleichternderweise, auch beim zweiten Besuch noch absolut umwerfend, und einer der schönsten Orte der Erde. Ich denke Jordan geht es ähnlich, aber lest selbst: jordanecdotes.blogspot.com

Fotos kann ich leider immer noch nicht hochladen, da mein Blog-Dienst da irgendein Problem hat. Sie haben schon geschrieben es würde bald behoben werden… nun ja, mal sehen. Werden also einige Fotos dann demnächst nachgereicht.

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Medellin wiederentdeckt

Ich hatte ein wenig vergessen, a) was ich an Medellin mag, und b) was ich an Medellin nicht mag. a) Die Kultur, Wissenschaft, künstlerische Vielfalt, b) die Luftverschmutzung. Beides habe ich heute nochmals eindeutig mitbekommen.
Gestern Abend kam Jordan, eine Freundin aus den USA, hier in Medellin an, und wird bis zum 11. Oktober hier zusammen mit mir Kolumbien bereisen. Heute machten wir uns also auf, all diese Orte in Medellin zu sehen, die ich entweder schon im Januar sah, oder über die letzten Wochen verteilt besuchte, so dass es für mich eine Art Neuentdeckung war. Und da wir zu Fuß unterwegs waren, wurde mir eben auch der Punkt b) wieder deutlich.
Auf unserer langen Stadtwanderung schaffte ich es unter anderem, Jordan Eintritt auf den Unicampus zu beschaffen (was ja, wie erwähnt, gar nicht so leicht ist), zeigte ihr den Botanischen Garten und die verschiedenen Plätze – Plaza de los Pes descalzos (der Barfußpark, wo wir uns natürlich auch unserer Schuhe entledigten), Plaza de las luces (Platz der Lichter), Plaza Botero (wo der Paisa-Künstler mittels seiner übergewichtigen Skulpturen geehrt wird), Plaza Bolivar (gewidmet dem lateinamerikanischen Befreier) und Plaza de los Deseos (Platz der Wünsche, wo wir auch zu meiner Überraschung in einem der dort stehenden Gebäude eine “Casa de la Musica” fanden, und dank einer kleinen kostenlosen Führung erfahren durften, dass hier ein ehemaliges, kaum genutztes Parkhaus in eine Ansammlung von Probesälen für Orchester und Musikgruppen verwandelt wurde, wo unter anderen auch das Symphonieorchester der Universidad de Antioquia gerade probte).
Wir schauten beim alten Bahnhof und der neuen Stadtverwaltung vorbei, aßen Straßenessen und tranken frischgepressten Saft, und nach einer Odyssee durch komplizierte Straßenführungen und Abgase gelangten wir auf den Cerro Nutibara, wo im “Pueblito Paisa” ein “typisches” antioquiensisches Dorf aufgebaut wurde, um die Großstädter an ihre Wurzeln zu erinnern.
Das alles war sehr viel Fußweg, und nach einer Erfrischung im “Café Malaga” zu Schallplattenmusik von spanischsprachigen Opern aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts konnten unsere Füße einfach nicht weiter als in meine Unterkunft zurückkehren. Aber hey, wenn einem die Füße wehtun, hat man meistens einen guten Tag gehabt, und was will man mehr?
Abends gingen wir dann, wo unsere Füße ja nun eh schon strapaziert waren, in die Carrera 70, wo wir im als herausragende Salsa-Bar bekannten “Tibiri” tanzen gehen wollten. Leider war in selbigem überhaupt nichts los, und nachdem wir eine Weile in einer anderen Bar zurückkehrten, war es gar geschlossen. Also blieben wir in dieser anderen Bar, wo inzwischen ausgiebig getanzt wurde, und gesellten uns zu einer Gruppe Costeño-Studenten, die zur Zeit in Medellin auf einem Ausflug waren. Viel getanzt (gut), zu viel kostenlose Aguadiente-shots bekommen (nicht gut, zumindest nicht mehr heute 🙂 ). Aber trotzdem diszipliniert um 9 Uhr aufgestanden, um uns gleich aufzumachen in den Parque Arví.
Hier auf Jordans Blog gibt es übrigens auch noch mehr: Jordanecdotes
PS: Fotos hochladen funktioniert grade nicht… wird dann wohl nachgeholt

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Spontan sein

So… meine Zeitungsrecherche ist inzwischen abgeschlossen. Ich war sehr viel in der Bibliothek letzte Woche, deshalb passierte sonst recht wenig, dafür bin ich jetzt damit fertig und brauche mich erst wieder in Palenque meiner Thesis widmen. Samstag hatte ich alle anderen verbleibenden Sachen erledigt, Sonntag wollte ich eigentlich in den Parque Arvi fahren. AlsBiblioteca de España ich dann aber im Metrocable sass, fing es an zu regnen, und ich entschied mich kurzfristig, schon bei der Biblioteca de España auszusteigen, in die ich eh irgendwann noch gehen wollte. Ich hätte es mir aber auch sparen können, sie ist längst nicht so spektakulär wie sie von aussen aussieht. Da es wider regnete als ich rauskam, fuhr ich zurück in die Stadt und ging ins Museo de Antioquia. Zum Glück war der Eintritt für Studenten frei, denn auch hier kam ich nicht übermässig zufrieden wieder raus – der einzig wirklich interessante Saal (indigene Kunst) ist im Umbau, und sonst waren nur die paar Botero-Ausstellungsräue einigermassen ansprechend. Da Jessica nicht erreichbar war (mit deren Familie ich eigentlich Abendessen wollte und nachher mit ihr Felipe besuchen wollte, den Gitarristen den ich bereits im Januar kennengelernt hatte), drohte ich den Abend yuhause zu versacken, entschied mich dann jedoch sponan, nochmal auf die Feria im Botanischen Garten yu gehen. Die ging gestern gerade zuende – was insofern gut war, da ich so insgesamt 6 Bücher für nur 35 Euro kaufen konnte (davon drei sehr nützlich für meine Thesis). Trotzdem schade, es war eine sehr schön gestaltete Buchausstellung mit vielen Ständen und kulturellen Veranstaltungen und Seminaren, darunter mehrere zum Thema Afrokolumbianer.
Heute nahm ich mir vor, nach Santa Fé de Antioquia zu fahren. Extra früh aufgestanden, nach Bzrons Auskunft zum Terminal del Sur gefahren… und da festgestellt, dass man nach Santa Fé vom Terminal del Norte kommtFreute mich schon, nochmal quer durch die Stadt zu fahren, da sah ich im Augenwinkel eine Busgesellschaft mit dem Ziel Jardín, wo ich am kommenden Wochenende hinwollte. Tja, jetyt war ich schonmal hier, entschied mich also spontan, eben heute schon dorthijn zu fahren.
– 3 Stunden später –
…kam ich spontanerweise nicht in Jardín an, sondern in Andes – etwa 20 min vor Jardín. Der Bus hielt an der Plaza, viele Leute stiegen aus, der Fahrer sah mich an und fragte, wo ich hin wolle; ich sagte Jardín, und er meinte, das sei hier. Keine Ahnung warum. Jedenfalls stieg ich aus, fand direkt an der Plaza ein Zimmer für 16000 die Nacht und stellte erst danach fest, dass ich hier in Andes bin. Tja, nun war ich schonmal hier, entschied mich also spontan den Rest des Tages in diesem vforandinen Kaffeestädtchen zu verbringen und dann morgen als Tagesausflug nach Jardín zu fahren. Was kann man denn hier so machen, fragte ich die Rezeptionistin – die keine rechte Antwort wusste. Fluss bei AndesAlso ging ich wandern, keine 10 Minuten von der Plaza war ich am Fluss, an dem ein hübscher kleiner als halber Steg befestigter Weg entlangführt, überkreuzte den Fluss und wanderte dann zwischen Kaffeeplantagen und Bananenstauden den nächstbesten Hügel hinauf. Tal von AntioquiaDie Aussicht war atemberaubend, und ich bin froh, hier gelandet zu sein. Selbst der Abend mit Kaffe auf der Plaza, den Städtchentrubel um mich rum, hatte im Vergleich zu Medellin etwas angenehm ruhiges. Überhaupt – das fehlte mir in Medellin. PlantageDiese Atmosphäre einer lateinamerikanischen Kleinstadt, wo ich statt des Rocks meiner Mitbewohner (nichts dagegen) Cumbia und Salsa aus den Cafés und Kneipen höre, wo die bunt bemalten Holzbussse als Transportmittel dienen und Kinder “Tisch”tennis auf dem Boden der Plaza Bolivar spielen. Wo die ganze Stadt nach 6 auf die Plaza kommt um Tinto oder ein Pilsen zu trinken und zu plaudern, wo die kleinen Supermärkte vn Kooperativen betrieben werden und wo es so wenig Tourismus gibt, dass die Polizisten, die aus unerfindlichen Gründen mitten auf einem Weg in den Kaffeehügeln eine Personenkontrolle machen, ganz erstaunt sind, dass ich hier “de Paseo” (auf Reisen) bin. Und leckere Bandeja Paisa zum Mittagessen. Was will ich mehr. Herrlich.

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Calle 13 und Chocquibtown im Konzert

Eine ehemalige Stierkampfarena voller Paisas (Einwohner Medellíns), deren Lautstärkepegel die riesige Stereoanlage übertrifft, eine Bühne mit Liveinstrumenten, die es mit jedem Rockkonzert aufnehmen können, Schlagzeuge, Bongos, Gitarren, Blechbläser, blitzende Lichter, und an den Mikrofonen erst die kolumbianische Hip Hop Crew Chocquibtown, aus dem hauptsächlich von Afrokolumbianern bewohnten Chocó (toll für meinen Thesishintergrund 😉 )und dann Calle 13, eine mittlerweile in ganz Lateinamerika bekannte Crew aus Puerto Rico. Beide ließen auch ihre politischen Statements nicht außen vor, und Residente von Calle 13 holte das Plakat eines Fans auf die Bühne, auf dem zu lesen stand “El que lee poco, dispara mucho” (Wer wenig liest, schießt oft), ein Slogan im Zusammenhang mit einer geplanten Ökonomisierung der kolumbianischen Bildung. Einen kleinen Eindruck gibts in Videoform. Wer mehr von den beiden Interpreten hören will: Nächsten Donnerstag, den 22.9., werde ich per Skype live in der Stadtvögel-Sendung “The/Las Americas” mit Torben über Musik aus beiden Kontinenten reden, und darunter auch diese beiden Interpreten ausgiebig spielen.

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Siempre adelante! Ni un paso atrás!

“Siempre adelante! Ni un paso atras!” – diesen Satz habe ich oft gehört die letzten Tage. “Immer vorwärts! Nicht einen Schritt zurück!” rufen Byron oder Nicolás, meine beiden Mitbewohner, manchmal unvermittelt, wenn sie überraschen in den Raum kommen. Die Sozialisten. 🙂 Sie sind auf jeden Fall beide sehr umgängliche Mitbewohner, und ich bin sehr froh, dass ich hier gelandet bin. Inzwischen hat mein Zimmer ja auch eine Tür, da gibt es kaum was, was mir fehlen würde. Am Freitag gingen wir auch zusammen mit zwei Freundinnen abends weg, da wir ja hier direkt am Studentenblock sind, fehlt es nicht an alternativen Bars, in denen wir die Zeit totschlugen, und dann Byron überraschenderweise zu Mitternacht eine Geburtstagstorte bei uns zuhause präsentierten – er hat eigentlich erst heute Geburtstag. Aber das macht ja nichts. Freitag lässt sich schließlich besser feiern.
Zusammen mit Jessica, der Couchsurferin, bei der ich im Januar nächtigte und die mir die Wohnung hier überhaupt erst vermittelte, habe ich so schon einen kleinen Freundeskreis zusammen, obwohl ich die letzten Tage oft zeitig in die Bibliothek ging und so lange blieb wie möglich, da ich noch immer keine dauerhafte Zugangsberechtigung auf den Campus habe, und jedes mal die Sicherheitsleute am Eingang aufs Neue davon überzeugen muss, dass das sehr wichtig ist was ich hier mache. Gerade eben waren wir auf der Feria del Libro y de la Cultura, eine kulturelle Veranstaltung im botanischen Garten, die die ganzen nächsten zwei Wochen andauern wird (Mehr dazu später). Und heute Vormittag war Gleitschirmfliegen mit Byron angesagt. Das jedoch lief leider nicht so gut wie geplant. Während Byron und eine Freundin, die mit mir zusammen zum nahegelegenen Flugplatz bei San Felix gefahren waren, noch länger als ich auf ihren Tandempiloten warteten, und wegen des schlechten Wetters gar nicht erst losflogen, bekam ich “schon” um 2 Uhr (nach fast zwei Stunden warten 😉 ) meinen Schirm und konnte losfliegen. Leider nicht sehr lange. Pech mit der Thermik, ein erstaunlicherweise völlig abstinenter Hangaufwind in Kombination mit einem recht hoch gelegenen Landeplatz führten dazu, dass ich schneller tiefer flog als selbiger zu finden gewesen wäre, und auch nicht mehr auf die Höhe zurückkam. Notlanden nach recht kurzer Flugzeit auf einer glücklicherweise ausreichend großen Grünfläche eines Angelpärkchens für wohlhabendere Mitbürger war angesagt, wo ich immerhin nett empfangen wurde. Nach diversen Kommunikationen holte mich ein Cousin eines der Piloten dort ab und ließ mich im Vorort Santa Ana an der Schule raus, wo laut Absprache mit dem Piloten (dessen Gleitschirm ich hatte) selbiger mich wiederum nach oben abholen sollte. Aus den angeblichen 20 Minuten wurde schnell über eine Stunde. In einem Internetcafe fand ich schließlich seine Nummer raus und rief ihn an, woraufhin er meinte, da es dort regnete, wäre das mit dem Herunterkommen irgendwie nicht machbar. (Fragt nicht.) Meine bezahlten zwei Stunden waren natürlich inzwischen auch vorbei. Megaklasse. Und so habe ich jetzt einen Gleitschirm bei mir zuhause im Flur stehen, den er wohl irgendwann die Woche abholen wird. Wenn nicht, ist das ja auch nicht mehr mein Problem. Ärgerlich war dieser Tag natürlich entsprechend schon irgendwie… vor allem was Zeit- und Geldverschwendung betrifft. Aber was solls. Kann ja nicht immer alles gut gehen. Meinen nächsten freien Tag werde ich sicherlich sinnvoller verbringen. Aber jetzt gehts erstmal wieder ans fleißig sein – sofern ich morgen in die Bibliothek komme…

Unser Wohnraum Mein Zimmer Medellin bei Nacht. Schon wieder Parque Botero Byrons Geburtstag San Felix Flugplatz

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Forschungsarbeit

El Mundo von 1980Da habe ich Fotos meiner WG versprochen, und ihr seht das hier. Ist natürlich nicht meine WG – sondern die Bibliothek der Universidad de Antioquia, eine große öffentliche Uni in Medellín, keine 5 Minuten Fußweg von meiner Unterkunft entfernt. Praktischerweise findet sich hier zumindest was die Zeitungen betrifft, alles was ich für meine Erhebungen brauche, so dass ich mir lange Wege durch die Stadt sparen kann. Nachdem mein Mitbewohner Nicolás mir gestern eine kleine Führung durch Campus und Bibliothek gegeben hatte, konnte ich mich nun effektiv an die Arbeit setzen (nachdem ich die Sicherheitskraft am Campus-eingang überzeugen musste, dass ich hier wirklich in die Bibliothek muss…). Allein heute las ich mich so durch mehrere Ausgaben der regionalen Zeitungen “El Colombiano” und “El Mundo” aus dem Jahr 1980, und konnte sogar ein paar wenige relevante Artikel vorfinden. Worum es eigentlich geht bei meiner Arbeit?
Bei der ZeitungsrechercheIch recherchiere hier für meine Bachelorthesis zum Thema der afrokolumbianischen Identität, genauer das Selbst- und Fremdbild. Hierzu analysiere ich zum einen zwei in Medellin veröffentlichte Presseorgane im Vergleich zwischen den Jahren 1980 und 2010, um festzustellen, ob im dort projizierten Fremdbild ein Wandel stattgefunden hat, seit Kolumbien 1993 zur “multiethnischen Nation” deklariert wurde. Dazu kommen dann noch ein paar Interviews und Beobachtungen die ich führen werde, aber dazu schreibe ich mehr, wenn es zu diesen Interviews kommt. Jetzt beschäftige ich mich also mit den genannten Zeitungen, wobei die Analyse selbst erst später kommt. Zuerst muss ich die insgesamt 56 Zeitungsausgaben durchsehen und jeden Artikel, der irgendwie Afrokolumbianer erwähnt oder zum Thema hat abfotografieren – ich könnte sie wohl auch fotokopieren, aber dann müsste ich mit den großen Zeitungen (die man ja auch nicht falten darf) in den Keller rennen, bloß um dort je einen kleinen Artikel daraus zu kopieren. Umständlich. Außerdem kann ich das dann nachher alles in meinem Rucksack mitnehmen. Digitalismus ist doch schon was praktisches.
Und damit hier schonmal ein wenig Stadtatmosphäre rüberkommt (obwohl ich selbst mich jetzt erstmal der Arbeit widme), noch ein schönes Foto von einem Platz hier direkt um die Ecke der Uni. Mehr kommt natürlich später.
Medelliner Skulpturd

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Jetzt aus Medellin

Um vier Uhr Nachts aus dem Haus meiner Eltern aufgebrochen, kam ich über einen Tag später, um 5 Uhr deutscher Zeit (23 Uhr hier) in meiner Unterkunft in Medellin an. Der Flug lief gut, wenn auch nicht ohne die ein oder andere Flugverzögerung, aber letztenendes fand ich gar am Flughafen ein Taxi zum teilen und kam so deutlich schneller als mit dem Flughafenbus in den Studentenwohnblöcken des Paseo de Sevilla gegenüber der Universidad de Antioquia an. Hier wohne ich jetzt in einem kleinen Zimmer in einer WG mit Byron und Nicolás, die beide hier studieren. Tatsächlich ist mir die Gegend noch von meinem letzten Besuch bekannt, wenn auch nicht der Block selbst, so kam mir schon eine Straße weiter eine mir bekannte Stelle vor – während der Taxifahrt brachte ich noch ein wenig Städte durcheinander, dachte “hey, das kennst du ja”, stellte dann fest, dass es nur so ähnlich aussah wie Panama-Stadt… Nachher werde ich, nach ein paar Einkäufen und dem Einrichten meines Zimmers, erstmal ein wenig durch die Stadt laufen, um mein Viertel besser kennenzulernen und wieder ein Orientierungsvermögen in der Stadt des ewigen Frühlings aufzubauen und mich zu akklimatisieren: einen Guanabanasaft habe ich natürlich schon gestern am Flughafen Bogotás getrunken 😉
Hier in Medellin werde ich erstmal die nächste Zeit bleiben, und spätestens morgen mit meiner Recherchearbeit anfangen, und irgendwann die Tage kommt dann auch hier mal ein bisschen mehr, dann auch mal noch mit Fotos.
Bis dahin genieße ich zurück zu sein.

Ach ja, und in unserer Wohnung läuft Rock, statt Reggaeton. Diese Studenten immer. 🙂

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Medellin / Cañon Rio Claro

Am Seil
Gestern hing ich viel am Seil. Erst probierte ich die zweite noch verbleibende Metrocable-Seilbahn nach Santo Domingo aus, um von dort aus mit der nächsten Linie noch weiter westlich bis hoch nach Arvi zu fahren – insgesamt 40 min. Fahrt, erst über immer ärmer werdende Barriados, schliesslich über nur von einzelnen Hütten besiedeltes Wildland und sogar dichten Wald bis hoch zum Parque Arvi. Ich rechnete eigentlich nur mit einem kleinen Pärkchen, aber das ist schon mehr als nur ein Naherhohlungsgebiet. Die Karte an der Station offenbarte mir und den beiden Dozenten aus Popayan, dass wir am Eingang eines riesigen Geländes standen. Da ich mich für 3 Uhr mit Jessica verabredcet hatte, entschieden wir uns für einen kurzen Wanderweg zum See von Aguas Blancas, wo wir nach einem schönen Fussmarsch durch Nadel- und Laubwald nach 30 min ankamen. Canopy über den SeeWie wir dort feststellten, kann man an diesem, nebenbei echt hübschen See auch Canopy machen – an einem Gurtzeug hängend mit 70 kmh am Seil über selbigen See düsen. Eine sehr lustige Sache, leider leider viel zu schnell vorbei.Ich kurz vorm Canopy
Nachmittags wieder in der Stadt traf ich mich mit Jessica, die mir einen kostenlosen Eintritt in den Parque Explora verschaffe, wo sie als guia arbeitet. Da der Park schon wenig später schlosws, kamen wir leider nur dazu, uns die draussen stehenden “Physikspiele”, den Saal “Verlorenes Amazonien”, das Aquarium und den Technikraum anzusehen. Der grösste Teil etwas verspielt, aber toll, um die Wissenschaften sozusagen “populärverständlich” zu machen. Aquarium Explora, MedellinÜberhaupt legt Medellin viel Wert auf Wissen und Kultur – zahlreiche Bibliotheken, die riesige Uni, und im Parque des los Deseos ähnlich veranschaulichende “Spielzeuge”. Heute dann mehr davon, der botanische Garten, das “Pueblito Paisa” (eine kleine Replik eines Paisa-Dorfes auf einem Natur-strotzenden Hügel mitten in der Stadt), und Open-Air-Kino am Parque de los Deseos. Was für eine tolle Stadt, und das bei optimalem Klima: die Stadt wird nicht umsonst die Stadt des ewigen Frühlings genannt.

20.1.11, Medellin, Kolumbien

Cañon Rio Claro
Über mir kreischen die Fledermäuse vo9n über 1m Flügelspannweite. Die aus glattestem Marmorstein bestehende Höhle, in der ich bis zur Hälfte im Wasser stehe, ist stockfinster. Unser Guia macht die Taschenlampe wieder an, und auch die Lichter der anderen erhellen nun die Decke, die sich weit über unseren Köpfen erspannt. Das sind die Cavernas des Cañon Rio Claros, mitten in einem privaten Naturschutzgebiet zwischen hundert Jahre alten Primärwald-Bäumen. Als ich gestern gegen 3 Uhr hier ankam (Hostel für gerade mal 20000 am Eingang) war ich leider zu spät für die Höhlentour um 2, und verbrachte so den Nachmittag damit, Marmorstrand Rio Clarodurch diese herrliche Landschaft zu laufen, teils befestigte Wege, teils Trampelpfade, auf der einem auch mal eine handgrosse Trarantula über den Weg laufen kann (ich war barfuss!), immer an der Seite des breiten, mit starker Strömung versehenen Rio Claros, zu dessen Seiten sich reichhaltige Dschungellandschaft und steile Cañon-Felswände erstrecken. Im Januar ist der Fluss angeblich auch am schönsten – Glück gehabt. Rio Claro vom 8m-SprungEin bisschen an verlassenen Ecken oder am vielbesuchten Marmorstrand schwimmen, von einem 8m hohen Wegstuck in die Fluten springen – es ist ein Paradies.
Heute war ich dann überpünktlich zur 10-Uhr-Tour dort und brach mit einer 8-Personen Gruppe auf. Fast 2h Fussweg durch immer dichter werdende Selva, teils Primär, teils Sekundär, über Marmorstein und Baumwurzeln kletternd, kamen wir schliesslich am Höhleneingang an und machten uns auf unseren 1h-Trip durch die Finsternis auf. Wir schwammen durch metertiefe Becken, sprangen kleine Wasserfälle hinunter und rutschten über glatten Marmorstein, am Ein- und Ausgang begleitet vom Kreischen der Fledermäuse über uns. Was für ein einmaliges Erlebnis! Ausgang der HöhlenAn einem Seil kletterten wir abschliessend den Wasserfall hinunter und schwammen auf die andere Flussseite zum Kiesstrand. Fotos gibts von alldem natürlich nicht (versuch mal mit ner Kamera zu schwimmen 😉 ), dafür eine wärmste Empfehlung an jeden Kolumbienreisenden – das dürft ihr nicht verpassen!

22.1.11, Cañon Rio Claro, Kolumbien

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Un techo para mi pais / Zwischen Metro und Hinkelstein

Un techo para mi pais
Auf die Gefahr hin, mal etwas weniger Spannendes zu erzählen, möchte ich doch wenigstens festhalten, was noch so in Bogota passiert ist, bevor ich nach Medellin aufbreche. So besuchte ich noch das Botero-Museum (das ist der Künstler, der ständig dicke Menschen malt) und das Museo Nacional in Bogota (v.a. in der modernen Geschichte sehr interessant – aber seehr viel, und man muss sich mehr Zeit mitnehmen als wir), und lernte am 13.1. abends ein paar Freunde und Arbeitskollegen von Jenny kennen, mit denen wir ihren Geburtstag feierten (leckeres Kartofellgratein und viel zu viel Kuchen). Am 14. hätte es eigentlich eine grosse Berichterstattung vom Septimazo geben sollen, der aufgrund des Ferienendes und unserer späten Ankunft jedoch leider nicht so spektakulär war (die ganze Carrera 7 wird jeden Freitag abend zum Fussgängerbereich mit Musik, Tanz und Kunst… eine genaue Beschreibung in Jennys Blog). Was für eine doch so andere Art, seinen Freitagabend zu verbringen…
Auch ansonsten war ich ein bisschen glücklos – der sonst Samstags stattfindende Flohmarkt viel aus, das Unigelände war geschlossen, und als wir im Parque Bolivar ankamen, dämmerte es schon und fing kurz darauf fast an zu regnen. Eigentlich jedoch ein Wunder, dass das der einzige Regen meiner Zeit in Bogota war, und das hielt nicht mal wirklich lange an (und war für Bogota eigentlich lächerlich). Ich glaub ja immer noch nicht so ganz, dass Bogota so verregnet sein soll wie mir alle Welt erzählt hat – in meinen paar Tagen dort hatte ich grossteils strahlenden Sonnenschein 😉
Eigentlich wollte ich dann am Samstagabend ja schon nach Medellin fahren, entschloss mich kurzfristig jedoch, noch einen Tag zu bleiben, und so heute an einem Treffen von “Un techo para mi pais” (“Ein Dach für mein Land”) teilzunehmen. Das ist eine lateinamerikanische Organisation, die durch viel Freiwilligenarbeit (von grossteils wohlhabenderen Einwohnern) Häuser für Familien baut, die vorher in Barracken untergekommen sind. Mit nur einem Zehntel der Kosten und der tatkräftigen Unterstützung der Freiwilligen können diese dann in ein brandneues, schickes Holzhäuschen einziehen. Das Treffen heute war ein “Reencuentro”, also ein Wiedersehen mit den Familien, für die im Dezember Häuser gebaut wurden. Es war sehr interessant, selbige zu sehen und mit einer der Familie zu reden, die inzwischen schon einiges an ihrem Haus ergänzt und verbessert haben. Auf der anderen Seite war traurigerweise später zu beobachten, wie die Grenzen zwischen arm und reich eben doch nicht so leicht einfallen: beim Fussball spielten die Barrio-Jungs gegen die Techo-Leute, und nachher sassen sie auch jeweils in einer anderen Ecke für sich abgegrenzt. Ich will gar nicht den guten Willen absprechen, und selbstverständlich wurden auch das ein oder andere Mal Gespräche mit den “jeweils anderen” geführt, doch allgemein blieb man doch eher unter sich… auch beim grillen nachher – was übrigens natürlich nicht, wie angesetzt, ein Mittagessen war (hatten uns immerhin schon um 9:30 getroffen), sondern letztenendes erst um 17:00 fertig war. Lateinamerikanische Planung und Zeitverständnis hatten unsere hungrigen Mägen einiges warten lassen. 🙂 Auf jeden Fall war es eine interessante Erfahrung, auch, um ein wenig des ärmeren Bogotas kennenzulernen – das übrigens keineswegs an Limas Armenviertel herankommt: viele Steinhäuser, teils asphaltierte Strassen, grössere Geschäfte – das wirkt geradezu gut ausgebaut im Vergleich zu manchen peruanischen Barrios, die kaum mehr sind als eine Ansammlung von Holzhütten auf Erd- und Sandhügeln… Kolumbien ist eben doch noch eine Spur wohlhabender als Peru.

16.1.11, Bogota, Kolumbien

Zwischen Metro und Hinkelstein
Schwer zu glauben, dass ich immer noch in Lateinamerika bin – aber da sitze ich tatsächlich in einer richtigen Metro! Ja, Medellin hat ein funktionierendes Metrosystem, so richtig mit Schienen… welches ich auch gleich ausprobierte, nachdem ich festern morgen mein Gepäck bei meiner Couchsurfing-Gastgeberin Jessica abgeliefert hatte (sie selbst war noch auf Arbeit). Metro und MetrocableSo fuhr ich mit der Metro A einmal bis in den tiefsten Süden, wieder hoch, und dann gen Westen mit der Linie B und der daran angeschlossenen Seilbahn, die noch drei Stationen weiter die Barrios mit der Stadt verbindet. Viele tolle Aussichten auf eine eindrucksvolle Stadt aus cooler Perspektive… und ihr könnt euch gar nicht denken, wie man ein Metro/Strassenbahn oder ähnliche öffentliche Verkehrsmittel vermissen kann, wenn man hier in Amerika ist. 🙂
Danach stürzte ich mich ins Gemenge, von der Plaza de los piez descalzos (Platz der nackten Füsse) über die alte, hübsch renovierte Eisenbahn-Station Dicker Reiter auf dem Botero-Platzrunter bis zur Plaza Botero: viele schwarze Statuen – natürlich dick, wie alles bei Botero. Paradox bis abstrus, doch interessant. Noch schnell bei dem Parque Bolivar vorbeigeschaut und dann zurück nach Villa Hermosa, wo ich Jessica nun auch zuhause antraf. Nach Chaufa-kochen (es lebe Peru!) trafen wir uns abends mit zwei Freunden in der Nähe ihrer Uni, wo lauter Alternative abhingen und wir die Zeit mit Gitarre, Wein und Poesie ganz gut verbrachten.

Heute hatte Jessica netterweise frei, und so brachen wir morgens nach Guatapé auf. Etwa zwei Stunden Busfahrt von Medellin entfernt, erreichten wir diesen v.a. aus zwei Gründen erstaunlichen Ort, beziehungsweise die Landschaft vor selbigem. Ich vor dem Stausee von Guatapé1.: Der Stausee. Auf keinem der Bilder sieht er auch nur ansatzweise aus wie ein Stausee – in echt ebensowenig, doch es ist tatsächlich von Menschenhand geschaffen. Die bis ins letzte Jahrhundert nur von einem Fluss durchquerte Berg- und Hügellandschaft wurde zur Elektrizitätsgewinnung mit Wasser gefüllt – so dass nun die bewaldeten, grünen Bergspitzen als Inseln und Netzwerk aus Halbinseln aus dem See herausragen, und soweit das Auge reicht eine Seenlandschaft bildet, die so unfassbar schön ist, dass man kaum an seinen künstlichen Ursprung glauben mag. Angeblich ist aber sogar irgendwo das Kreuz einer alten Kirche aus dem Wasser ragend zu sehen. Der Hinkelstein2.: La Piedra. Der “Stein”, in deutschen Artikeln gerne als “Hinkelstein” bezeichnet (ich muss immer an Obelix denken), ist etwa 200 Meter hoch und überragt den Stausee am einen Ende absolut dominant. Und es ist wirklich ein einziger, riesiger Fels, mitten in der Landschaft. Niemand weiss so wirklich, wie es dazu kam. Man kann jedenfalls die mehrere hundert Stufen hochsteigen und hat von oben eine noch fantastischere Aussicht. Unglaublich. Leider ein bisschen nervig, dass da oben ein Laden mit Musik rumdudelt, wo man eigentlich die Ruhe der Natur sucht, aber ich kann schon froh sein, dass der Fels nicht wie zu Wochenenden von Menschen überflutet ist, sondern nur eine Handvoll einsamer Besucher herumstreunten, was das ganze sehr viel schöner machte.
Nach einer ganzen Weile da oben stiegen wir hinab und wanderten zum hübschen Ort Guatapé, assen leckeres Abendessen und erwischten nach einem kurzen Aufenthalt in einer der Buchten für den Sonnenuntergang noch den letzten Bus nach Medellin. Vollendeter kann ein Tagesausflug kaum sein, und meine Liste der Orte in der Welt, die ich nur jedem jedem jedem weiterempfehlen kann, ist um einen weiteren ergänzt worden 😉

18.1.11, Medellin, Kolumbien